Farb- & Stilberatung
Kerstin Zimmer
Aus dem Nähkästchen - Kerstin Zimmer

Aus dem Nähkästchen | 01.05.2019

100 Fragen an meinen Kleiderschrank im Fratz-Familienmagazin
Teil 5: Bügelglück

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Neulich hat es mich eiskalt erwischt. Ich hatte nix anzuziehen. Eigentlich schon. Eigentlich viel. Aber es war nicht gebügelt. Also habe ich an diesem Morgen improvisiert und dann konsequent jeden Tag 5 Teile gebügelt. Diesen Tipp hatte ich letztens in einem Artikel gelesen.

An Tag 1 bügele ich sogar 7 Teile - ich bin im Bügel-Flow. An Tag 2 korrekte 5 Teile und an Tag 3 auch. An Tag 4 ist mir was dazwischen gekommen und dann bin ich irgendwie raus. Trotzdem ist es eine coole Erfahrung: Die nächsten Wochen läuft das morgendliche Anziehen tipptopp, soviel Auswahl - ich bin begeistert. 

Wenn ich so drüber nachdenke, gibt es viele Erinnerungen ans Wäschewaschen und Bügeln von Kindheit an: Mit meinen Großeltern mütterlicherseits ging ich in den Waschsalon. Anschließend trugen wir die Wäschekörbe 3 Häuserblocks heim und 3 Etagen hoch, legten Ecke auf Ecke und legten sie unter fröhlichem Hauruck zusammen.

Bei meiner Omi väterlicherseits wurden alle Wäschestücke nach Wäschesorte auf dem Dachboden aufgehängt und komplett gebügelt bis zum Geschirrtuch. In meinem Kinderzimmer stand ein kleines Bügelbrett.

Mit 20 erhielt ich von meiner Mitbewohnerin ein Wäscheaufhängcoaching: gut Ausschütteln, in Form Ziehen und Oberteile gleich auf einen Bügel hängen, aber bloß nicht auf einen Holzbügel. Mit 30 investierte ich in das beste Bügeleisen im Laden. Mit 40 bügele ich jetzt auch Bügelperlen.

Ich habe mich mal umgehört: Viele kaufen bügelfreies. Manche haben Bügeltage. Manche haben bügelnde Männer oder Mütter. Manche frequentieren einen Bügelservice. Manche entspannen sich schlichtweg beim Bügeln. Manche sind einfach Bügelverweigerer. 

Während ich diese Zeilen schreibe, geht mein Bügeleisen kaputt. Huch, was soll das nun wieder? Also ab in die Stadt. Und ab morgen wieder 5 Teile. 
 


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